Maximilian Ziel

    1. Inklusion als Teilhabe der Menschen mit Behinderung an der

    Gesellschaft

    Welche Bedeutung, welchen Stellenwert hat eine inklusive Gesellschaft für Sie?

    Wo sehen Sie in Schwerte Verbesserungsbedarf?

    Welche Themen oder Projekte haben für Sie hohe Priorität?

     

     

    Wir müssen Barrieren abbauen. Damit Schwerte wirklich eine Stadt für alle wird, brauchen wir eine inklusive Gesellschaft – sie ist für mich von hohen Stellenwert.

     

    Wir haben in Schwerte Nachholbedarf, etwa bei barrierefreier Infrastruktur oder bei der Teilhabe an Veranstaltungen. Wichtig ist mir zum Beispiel die Einrichtung eines Inklusionsbeirats. Denn Betroffene wissen am besten, welche Projekte besonders dringend sind.

     

     

    1. Barrierefreiheit im öffentlichen Raum
    • Rathaus I: Werden Sie im ersten Jahr Ihrer Amtszeit dafür sorgen, dass durch

    automatische Türöffner die Flure zu den Büros und zentralen Räume (u.a.

    Bürgersaal) für mobilitätseingeschränkte Personen zugänglich werden? Ist es Ihr

    Ziel, den engen und schlecht bedienbaren (kleine Knöpfe, die schlecht erreichbar

    sind aus dem Rollstuhl) Aufzug im alten Rathaus-Gebäude zu ergänzen durch einen

    für Rollstuhlfahrer leichter nutzbaren Fahrstuhl (bspw. im neueren Anbau)?

    • VHS/Bücherei: Werden Sie im ersten Jahr ihrer Amtszeit dafür sorgen, dass durch

    automatische Türöffner die Eingänge sowie die Flure zu den Büros und

    Veranstaltungsräumen für mobilitätseingeschränkte Personen zugänglich werden?

    Ist es Ihr Ziel, den schlecht nutzbaren (geringe Bewegungsfläche davor) und schwer

    bedienbaren Aufzug (Bedienungsknöpfe zu hoch und nur auf einer Seite) für

    Rollstuhlfahrer besser nutzbar zu machen?

    • Fußwege/Bürgersteige: Hat die Herstellung eines benutzerfreundlichen Zustandes

    für Sie Priorität (Schaffung von bodengleichen Absenkungen für

    Rollstühle/Rollatoren, Beseitigung von Schlaglöchern/Stolperfallen,

    Glasscherben/Strauchüberhängen, Containern und anderen Hindernissen),

    inklusive regelmäßiger Überprüfung ( z.B. durch Ordnungsdienst/ Grünflächenamt )?

     

    Rathaus

    Einen barrierefreien Zugang zum Rathaus halte ich für unverzichtbar. Versprechen kann ich an dieser Stelle aber nur, wofür ich auch Verantwortung trage: Als Bürgermeister habe ich eine Stimme im Rat und kann mich dafür einsetzen und überzeugen, aber keine Alleinentscheidungen treffen.

     

    VHS und Bücherei

    Diese Einrichtungen gehören nicht direkt zur Stadtverwaltung, sondern zum Kultur- und Weiterbildungsbetrieb. Auch hier kann ich Veränderungen nicht zusagen, werde mich aber dafür einsetzen.

     

    Mobilität und Stadtgestaltung

    Die Fußgängerfreundlichkeit muss gestärkt werden. Barrierefreiheit ist nicht nur für Menschen mit Behinderung wichtig, sondern auch ein Beitrag zur Familienfreundlichkeit. Deshalb hat die Herstellung und Überwachung eines benutzerfreundlichen Zustands für mich Priorität.

     

     

    1. Politische Teilhabe

    Unterstützen Sie die Einrichtung eines Behindertenbeirats wie in der Stadt Iserlohn, der

    das Recht auf die Entsendung eines Vertreters mit Rede- und Antragsrecht in den

    relevanten Ausschüssen des Stadtrates hat?

     

     

    Ja, eine politische Vertretung ist sinnvoll, um die Anliegen von Menschen mit Behinderung bestmöglich in die Diskussion einzubringen.

     

     

    1. Arbeit

    Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt fördern: Unterstützen Sie eine Zielquote für die

    Beschäftigung von Menschen mit Behinderung bei der Stadt und ihren Beteiligungen

    (KUWEBE, Stadtwerke, etc.), die deutlich oberhalb der Mindestquote von 5 % liegt?

     

     

    Ja, die Stadt hat hier eine besondere Verantwortung und eine Vorbildfunktion.

     

     

    1. Wohnen

    Sind Sie angesichts des demographischen Wandels für eine Mindestquote von

    barrierefreien oder rollstuhlgerechten Wohnungen bei der Genehmigung von

    Bauprojekten durch die Stadt Schwerte, ähnlich der Mindestquote für Sozialwohnungen?

     

    Ja, Wohnen ist ein Grundbedürfnis – und muss für alle möglich sein.

     

     

    1. Kommunikation

    Sind Sie für die Einführung einer Internet-Applikation, die es möglich macht,

    Einschränkungen der Barrierefreiheit im Stadtgebiet (fehlende Bürgersteige

    Absenkungen, Stolperkanten, etc.) per Mobiltelefon mit Foto, Standortbestimmung und

    Begleittext der Stadtverwaltung unkompliziert zu melden?

     

    Ja, eine Schwerte-App ist längst überfällig: für städtische Dienstleistungen, Informationen aus der Verwaltung an die Bürgerschaft – und umgekehrt.

     

     

    1. Schulen / ( städtische) KITAs

    Planen Sie die konsequente barrierefreie ( Um-) Gestaltung aller städtischen Schulen

    und Kitas ?

    Wie stellen Sie sicher, dass die Landesmittel für die schulische Inklusion für die

    Gemeinden ( Inklusionspauschale) zweckgebunden eingesetzt werden ?

    Welche Möglichkeiten sehen Sie, vor dem Hintergrund zunehmenden

    Untertützungsbedarfs, die Schulen über die Inklusionspauschale hinaus mit nicht-

    lehrendem Personal auszustatten ?

     

     

    Ja, wir müssen die UN-Behindertenrechtskonvention uneingeschränkt umsetzen, gerade an Schulen.

    Die Inklusionspauschale ist dafür einzusetzen, was durch die Festschreibung von Haushaltsmitteln gesichert werden sollte. Wichtig ist außerdem die Unterstützung durch nicht-lehrendes Personal. Die Finanzierung muss geklärt werden – Zuschüsse wären hier ein guter Ansatz.

     

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